
Wem gehört der See?
Mehr als die Hälfte aller großen Seen weltweit haben seit 1992 Wasser verloren. Das hat 2023 eine Studie herausgefunden, die im Fachmagazin Science erschienen ist.
Die Forschenden schätzen darin, dass etwa ein Viertel der Weltbevölkerung im Einzugsgebiet eines austrocknenden Sees lebt.
Doch wer ist schuld am Verschwinden der Seen? Der Klimawandel? Eine Laune der Natur? Die Menschen mit ihrem Überkonsum – Tourist:innen, Landwirt:innen oder Anwohner:innen? Sie alle nutzen die Seen für sich. Dabei sind es nicht nur wir Menschen, die den See brauchen. Auch Tiere und Pflanzen besiedeln Seen und ihre Umgebung – manchmal mehr, als uns lieb ist.
»Wem gehört der See?«, das haben wir uns in diesem Monat gefragt und ganz unterschiedliche Antworten gefunden, etwa in Chile oder am Bodensee. Die Texte erzählen vom Menschen, von der Wissenschaft – und von vielen anderen, denen der See auch gehört.

Der schönste Ort der Welt
Ein Paradies aus Sonne, Wasser und Matsch, so erinnert sich unser Autor an den See seiner Kindheit. Heute fragt er sich: Was macht diesen Ort so besonders, für Mensch, Tier, Pflanze, die ganze Vielfalt des Lebens? Ein Streifzug von Bernd Eberhart.

»Es ist komplett unerwartet, was am Bodensee gerade abläuft«
Nicht nur Menschen lieben den Bodensee, auch invasive Arten fühlen sich dort wohl und verdrängen die heimischen. Der Ökologe Piet Spaak forscht dazu, wie Eindringlinge wie Quaggamuscheln und Höckerflohkrebse den Bodensee verändern. Ein Interview von Emma Passig.

Als die Laguna de Aculeo verschwand
Wasser ist in Chile Privateigentum. Als ein See in Zentralchile 2018 erstmals austrocknet, fragen Anwohner:innen und Wissenschaft, welche Schuld der Mensch daran hat. Doch Forschende sind sich uneinig. Ein Text von Nelly Ritz.