Wie kann Sprache uns schützen?
Normalerweise sprechen wir, um verstanden zu werden. Für manche Menschen aber kann das gefährlich sein: Mitglieder unterdrückter Gruppen erfanden Geheimsprachen, um sich ungestört austauschen zu können. Sprache formt Identität, schafft Heimat und bedeutet Sicherheit. Sie vermisst den Raum geteilter Erfahrung. Denn: Wenn wir über etwas nicht sprechen können, ist es für uns nicht real. Umso wichtiger ist es auch, dass wir lernen, uns angemessen über Gefahren zu verständigen. Zum Beispiel über die ökologische Katastrophe, die das Überleben unserer Spezies bedroht. In diesem Monat fragen wir uns deshalb: Wie kann Sprache uns schützen?
Sprechen, um nicht verstanden zu werden
Marginalisierte Gruppen haben überall auf der Welt Geheimsprachen entwickelt, um sich vor Unterdrückung zu schützen. Was macht diese Sprachen besonders? Und wie kann man sich ihnen wissenschaftlich nähern? Drei Protokolle von Helena Weise.
Das Vagina-Problem
Viele Eltern scheuen sich, die Vulva ihres Kindes als solche zu benennen. Die Forschung zeigt aber, dass genau das wichtig ist – für das kindliche Körperbild und das Wahren der eigenen Grenzen. Von Theresa Bäuerlein.
»Erzählungen sind oft unsichtbar, aber sehr mächtig«
Sprache trägt dazu bei, die Natur zu bewahren – oder ihr zu schaden. Der Ökolinguist Aran Stibbe sucht nach schützenden Narrativen. Ein Interview von Martin Theis.
Eine Geheimsprache, die keine mehr sein soll
Über Jahrhunderte hinweg mussten sich die Jenischen vor Verfolgung schützen. Jetzt droht die Volksgruppe zu verschwinden. Die offizielle Anerkennung ihrer Geheimsprache als Sprache könnte ihr Überleben sichern – doch das ist gar nicht so einfach. Von Matthieu Praun.