Warum wissen wir so wenig übers Stillen?
Für viele von uns ist es die erste Mahlzeit – und doch wissen wir nur wenig darüber: Muttermilch. Lange Zeit war dieses erste Lebensmittel und der Vorgang des Stillens wenig erforscht. Nur langsam ändert sich das. Und wir lesen davon, dass die Antikörper in der Muttermilch das Baby vor Krankheiten schützen oder dass Stillen auch bei der Mutter Krebs vorbeugen kann.
Der Slogan »breast is best«, die Brust ist das Beste, setzt viele Mütter aber auch unter Druck – vor allem, wenn sie mit dem Stillen nicht das wohlige Gefühl verbinden, von dem alle sprechen, sondern Angst, Traurigkeit oder Wut. Etwa zehn Prozent der stillenden Mütter leiden unter diesen negativen Gefühlen – und damit unter einem wenig erforschten Phänomen, von dem niemand weiß, woher es kommt und ob man es wieder loswerden kann. Die Forschung daran zeigt, dass wir in der Medizin zu wenig wissen über das Stillen.
Doch wie sieht es in anderen Bereichen aus? Was können wir aus der Kunst und der Wirtschaft über das Stillen lernen?
Wenn Stillen traurig macht
Sie fühlen sich, als würde alles Glück aus ihrer Welt ausgesaugt: Etwa zehn Prozent der Frauen empfinden beim Stillen Traurigkeit, Angst, Wut. Über ein neues Phänomen, das gar nicht so neu ist. Ein Text von Lissi Pörnbacher.
Von der Brust zur Leinwand
Im Christentum zeichneten Künstler:innen das Bild der perfekten Mutter. Dazu gehörte auch, dass sie ihr Baby stillte. Abgesehen davon blieb das Stillen wenig sichtbar in der Kunst. Eine Reise durch die Kunstgeschichte der Muttermilch von Nora Wölfing.
Der Preis der Muttermilch
Am Center for Economics of Breastfeeding erforschen Wirtschaftswissenschaftler:innen das Stillen. Doch was haben die beiden Bereiche überhaupt miteinander zu tun? Ein Vor-Ort-Besuch von Brigitte Wenger.