Essen!

21.04.2016, Frankfurt am Main, Brotfabrik

Thema

Fleisch aus dem Reagenzglas, Gemüse vom Wolkenkratzer und dazu einen Tomatenfisch! Was werden wir in der Zukunft essen und wo kommt es her? Dazu gibt es eine Menge Forschung und die liefert Antworten.

Vorträge

Wie isst Deutschland 2030?

PD Dr. Thomas Ellrott, Georg-August-Universität Göttingen

In einer großen Studie haben sich das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest und das Nestlé Zukunftsforum mit aktuellen gesellschaftlichen sowie technologischen Trends und deren Auswirkung auf die Ernährungssituation in Deutschland im Jahr 2030 beschäftigt. In 14 Jahren stehen die Szenarien Ressourcenschonung, reflektierter Genuss und Essen im Sozialverbund im Mittelpunkt, aber auch Selbstoptimierung und einfaches Sattwerden, so ein Studienergebnis. Der Ernährungspsychologe Thomas Ellrott hat an der Studie mitgearbeitet und ist Co-Autor des Buchs „Wie isst Deutschland 2030“, das im Deutschen Fachverlag erschienen ist.

PD Dr. Thomas Ellrott ist Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie der Universitätsmedizin Göttingen. Dort steht die Frage: „Warum essen Menschen anders als sie sich ernähren sollten?“ im Zentrum der international gewichtigen Forschung.

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Der Tomatenfisch – produktive Nachhaltigkeit zur Sicherung der Ernährung

Prof. Dr. Werner Kloas, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)

Nachhaltigkeit bei der Nahrungsmittelproduktion geht meist zu Lasten der Produktivität. Beim “Tomatenfisch” werden Fische und Gemüse unter einem Dach in einem innovativen Zweikreislaufsystem, das Fisch- und Pflanzen-Produktion als Aquaponik kombiniert, nachhaltig aufgezogen. Hierbei wird vor allem Wasser eingespart sowie Emissionen von Kohlendioxid, Stickstoff und Phosphat in die Umwelt werden weitgehend vermieden. Dennoch ist die Produktivität genau so groß wie in separaten Systemen der Aquakultur und Hydroponik ist, was einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Ernährung leistet.

Prof. Dr. Werner Kloas ist Abteilungsleiter Ökophysiologie und Aquakultur am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin. Kloas ist ein weltweit zitierter Wissenschaftler, dabei steht die Nachhaltigkeit im Verhältnis von Mensch und Umwelt im Zentrum seiner vielfältigen Forschung.

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Fleisch aus dem Reagenzglas

Prof. Dr. Mark J. Post, Maastricht University

Über Prof. Dr. Mark J. Post und seinen In-vitro-Burger ist in der letzten Zeit in Medien weltweit viel berichtet worden. Mark Post ist Professor ist Gefäßspezialist an der Universität Maastricht der Technischen Universität Eindhoven. Sein Vortrag stellt ein Projekt vor, dass die Zukunft der Fleischproduktion revolutionieren könnte, den Prof. Post und seinem Team ist es gelungen, Muskelzellen einer Kuh zu züchten. Diese Forschung könnte Massentierhaltung ein Ende bereiten und für die Welternährung von großer Bedeutung sein.

 

 

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Skyfarming – Reis aus dem Hochhaus

Prof. Dr. Joachim Sauerborn, Universität Hohenheim

“Bei einem Bier” ist dem Professor für Agrarökologie der Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim die Idee für ein Hochhaus gekommen, in dem auf 20 oder sogar 50 Etagen Reis angebaut wird: Skyfarming.

Skyfarming ist ein Ansatz zur weitgehend umwelt- und somit klimaunabhängigen Nahrungsmittelproduktion im Hochhaus. Unter optimalen Wachstumsbedingungen, geschützt vor Wetterextremen und Schadorganismen soll das physiologische Produktionspotential der Pflanzen weitestgehend ausgeschöpft werden. Mit Reis als Modellpflanze für Skyfarming wird einerseits ein wichtiges Grundnahrungsmittel bereitgestellt und andererseits die Möglichkeit eröffnet die durch den Naßreisanbau verursachten Emissionen klimarelevanter Gase signifikant zu reduzieren. Eine Vervielfachung des Ertrages ließe sich durch die vertikale Anordnung mehrerer Produktionsebenen erreichen.

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Think Global – Eat Local

Valentin Thurn

Die Ernährung der Zukunft muss nachhaltig produziert werden, und die Verbraucher müssen, damit sie die richtigen Konsum-Entscheidungen treffen, zum einen besser informiert werden über die Herkunft ihrer Lebensmittel, und zum anderen mehr Wissen über ihr Essen und mehr Wertschätzung bekommen. Neben der Schulbildung hilft hier mehr Kontakt zu den Erzeugern, also den Landwirten und Lebensmittel-Handwerkern.

Nur durch viele kleine lokale Lösungen werden wir das große Problem der Welternährung stemmen können.

Valentin Thurn ist ein deutscher Dokumentar Filmemacher (Taste the Waste) Sein aktueller Film 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? wurde gerade erst als Deutschen Filmförderungsanstalt FFA als der besucherstärkste deutsche Dokumentarfilm 2015 in den Kinos ausgezeichnet. Valentin Thurn geht in diesem Film einigen zentralen Fragen unserer Zeit nach: Wo soll in der Zukunft die Nahrung herkommen, die wir zum Überlegen benötigen und von der ja bereits heute jeder Sechste zu wenig hat? Wie können wir verhindern, dass die Menschheit allein durch ihr Wachstum die Grundlage für ihre Ernährung zerstört? In seinem filmischen Werk geht Thurn immer wieder unserem Umgang mit Lebensmitteln auf die Spur, z.B. auch in dem Kinofilm Taste The Waste. Warum schmeißen wir unser Essen auf den Müll?

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