Stadt der Zukunft
Im Rahmen des 2. Stuttgarter Wissenschaftsfestivals
Über 76 Prozent der Deutschen leben in Städten. Hier brummt es, denn Städte sind voller Leben, Kreativität und Freude. Doch unsere Städte stoßen an ihre Grenzen: Betonwüste und Wohnungsnot, Verkehrskollaps und Klimawandel. Wie können wir unsere Städte nachhaltiger gestalten? Daran arbeiten Forscher:innen und entwerfen heute die Stadt der Zukunft. Wie sieht sie aus und wie werden wir in ihr leben? Bei den Science Notes berichten herausragende Wissenschaftler:innen von ihrer Arbeit: in je 15 Minuten, verständlich und anschaulich.
Der Musikproduzent und Biologe Dominik Eulberg nimmt uns dazu mit auf eine audiovisuelle Reise in die Welt der Artenvielfalt. Sein Live Set begleitet der VJ Julius Greger: Er bringt spektakuläre Naturaufnahmen von Jan Haft, Saga Optics und Eye of Science auf die Leinwand.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des 2. Stuttgarter Wissenschaftsfestivals statt.
Vorträge
Die Stadt als Forschungslabor
Prof. Dr. Christina Simon-Philipp, Hochschule für Technik Stuttgart
Wie können wir die Stadt der Zukunft gemeinsam durch Wissenschaft nachhaltiger gestalten? Am Zentrum für Nachhaltige Stadtentwicklung der HFT Stuttgart erforschen wir Zukunftsfragen der Stadt. Dabei untersuchen wir die Lebensbereiche öffentlicher Raum, Mobilität und Wohnen. In fachübergreifenden Teams arbeiten wir eng mit der (Stadt)Gesellschaft zusammen und wenden vielfältige kreative Methoden an. Nicht die Hochschule, sondern die Stadt ist das Forschungslabor. Auf der Suche nach zukunftsorientierten und praxisnahen Lösungen verlässt die Wissenschaft den Elfenbeinturm. Die Antwort sind forschende Interventionen und Experimentierräume im Quartier, in der Stadt, gemeinsam mit den Menschen. Wir verbinden Forschung mit Handeln und Erproben vor Ort. Daraus leiten wir Wissen für die Gestaltung einer nachhaltigen Stadt der Zukunft ab.
Forschende Interventionen fragen nach. Öffentlicher Raum und Mobilität: Wie können wir den sozialen Zusammenhalt stärken und gemeinsam zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen? Wie kann eine kooperative Raumentwicklung in Quartieren umgesetzt werden, damit soziale Interaktion ermöglicht wird? Wie lässt sich der öffentliche Raum aktivieren, wie lässt er sich klimagerecht und gemeinschaftlich nutzen? Wohnen: Unter welchen Gegebenheiten sind Menschen bereit, ihr in die Jahre gekommenes Einfamilienhaus zu transformieren und beispielsweise die Nutzungsdichte zu erhöhen? Wie können wir Bewohner:innen dabei unterstützen, selbstständig und ko-kreativ ihr individuelles Wohnumfeld anzupassen? Forschende Interventionen suchen nach Antworten.
Kabellose Elektromobilität – Vision oder Wirklichkeit?
Prof. Dr. Nejila Parspour, Universität Stuttgart
Mobilität der Zukunft ist elektrisch, klimaneutral und ohne Kabel. In meinem Vortrag werde ich erklären, wie elektrische Energie ohne Kable und Steckverbindungen übertragen werden kann, wie das induktive Laden funktioniert und welche Auswirkungen diese Technologie auf die Energieversorgung, Mobilität und Stadt der Zukunft hat.
Die Stadt gestalten für Menschen und Tiere
Prof. Dr. Wolfgang Weisser, Technische Universität München
Viele Wildtiere können in der Stadt leben, doch unsere Planungsmethoden berücksichtigen bisher nur den Menschen. Die zunehmende Verdichtung der Städte reduziert zudem den Platz für Mensch und Tier immer weiter. Der Vortrag stellt anhand der Methode „Animal-Aided Design“ vor, wie wir Städte so gestalten können, dass Menschen in ihrer Umgebung mehr Natur erfahren können.
Musik
Dominik Eulberg (!K7 Records / Apus Apus / Cocoon)
Mit Live-Visuals von Julius Greger (VJ), Jan Haft, Saga Optics, Eye of Science.
Dominik Eulberg, der ravende Ornithologe aus dem Westerwald, international gebuchter DJ im Rampenlicht und stiller Beobachter heimischer Flora & Fauna gleichermaßen, ein Meister der versöhnlichen Widersprüche.
Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 2003 streut der Ausnahmekünstler nun schon ökologisches Fachwissen mit seinen Tracks in die Welt, um Menschen für die Natur zu resensibilisieren. Natur ist die große Inspirationsquelle für sein Schaffen, inhaltlich wie dramaturgisch und das bereits seit 1993.
Mittlerweile weißt seine stolze Diskografie über einhundert Veröffentlichungen auf. Er erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik und landete bei Leserumfragen der renommiertesten Fachmagazine mehrfach auf den vorderen Plätzen, wurde etwa zum Produzenten des Jahres gewählt.
Dominik Eulberg ist ein bunter Tausendsassa, der seine Mission auf mannigfaltige Art und Weise in die Welt trägt. So ist er auch Buchautor, Botschafter vieler Naturschutzorganisationen, moderiert Beiträge für das Fernsehen, komponiert musikalisch wie inhaltlich renommierte Naturdokumentationen für Kino und TV und wurde gerade aktuell auf Grund seines Naturschutz-Engagements für den Deutschen UmweltMedienpreis nominiert.
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