Klang und Krach – Berlin

06.11.2024, Berlin | SO36
20:00 Uhr | Einlass: 19:30 | Eintritt frei

Klang und Krach

feat. Moritz Simon Geist

Können wir die Sterne hören? Wie klingt unser Gehirn beim Denken? Und wieso berührt Musik unsere Herzen und bringt uns zusammen? Bei den Science Notes erkunden wir die wunderbare und erstaunliche Welt der Klänge und Geräusche. In fünf kurzen Beiträgen, erzählen Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen Geschichten von ihren klanglichen Erkundungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft.

Der Musiker und Künstler Moritz Simon Geist wird seine eigens konzipierte Live-Performance „Mad Science“ aufführen.

Die Veranstaltung ist Teil der Berlin Science Week.

 

Science Notes beim Silbersalzfestival 2023. Foto: ©Nils Stelte

Programm

Musik im Konzert – Wie uns Live-Musik bewegt

Prof. Dr. Hauke Egermann

Während sich frühere empirische Studien zum Musikerleben meist auf die Untersuchung von Zuhörer:innen in Laborumgebungen konzentrierten, ermöglichen neue technologische Entwicklungen die Untersuchung von Live-Musikerlebnissen vor Ort bei Konzerten. Hier haben wir Messinstrumente für subjektives Erleben, physiologische Aktivierung, synchrone Bewegung und Ausdrucksverhalten entwickelt. In meinem Vortrag werde ich Ergebnisse aus Studien vorstellen, die zeigen, wie wir Live-Erleben durch diese neuen Forschungsmethoden erklären können.

Hauke ​​Egermann hat einen Abschluss in Systemischer Musikwissenschaft, Medienwissenschaft und Kommunikationsforschung. Anschließend studierte er Neurowissenschaften. Es folgten Stationen in Montreal, Berlin und London. Am Department of Music der University of York, Großbritannien. gründete und leitete er die York Music Psychology Group. Seit Oktober 2021 hat Hauke ​​eine Universitätsprofessur für Systematische Musikwissenschaft inne, zunächst an der Fakultät für Musik und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dortmund, ab November 2023 am Institut für Musikwissenschaft der Universität zu Köln.

Klang der Neuronen

Luca Hilbrich, Tim Strauch und Philipp Steigerwald

Warum benutzen wir meistens nur unseren Sehsinn, um Daten zu verstehen? Die meisten von uns sind mit Diagrammen, Signalen und Karten als visuelle Darstellungen von Daten vertraut. Die Daten-Sonifizierung wandelt jedoch Informationen in Audiosignale um und eröffnet damit neue Wege der Interpretation. Insbesondere bei EEG-Daten, die visuell schwer zu erfassen sind, bietet diese Methode vielversprechende Vorteile.

Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering, Data sonification, Versuchsaufbau
Luca Hilbrich forscht im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion und nutzt dabei multisensorische Illusionen, um virtuelle Umgebungen immersiver und realistischer zu gestalten.
Tim Strauch macht elektronische Musik mit modularen Synthesizern und forscht zu musikalischen Schnittstellen zwischen Menschen und Instrumenten.
Philipp Steigerwald ist Sound Designer und entwickelt Audio-Anwendungen mit einer Leidenschaft für das Analoge und Digitale gleichermaßen.

Feel the vibes – Wie Tiere über Vibrationen kommunizieren

Dr. Monika Eberhard

Kommunikation ist ein zentraler Bestandteil im Verhalten der Tiere. Zur Futtersuche, Verteidigung, Paarung bis hin zur Bildung riesiger Insektenstaaten müssen Individuen sich koordinieren und austauschen können. Erstaunlich viele Tiere tun dies über Substratvibrationen, also Oberflächenschwingungen, die sich im Boden, in Pflanzen oder Spinnennetzen ausbreiten. Diese, den Menschen und der Wissenschaft, lange verborgen gebliebene Kommunikationsform erweist sich heutzutage als eine der wichtigsten im Tierreich. In meinem Vortrag werde ich diesem noch recht jungen Forschungszweig, der Biotremologie, auf den Grund gehen und erläutern, wie Tiere Vibrationen erzeugen und wahrnehmen können und wie diese eingesetzt werden.

Klangreise zu den Anfängen der Musik

Friederike Potengowski

Ausgegraben und datiert durch die Universität Tübingen auf ein Alter von rund 40 000 Jahren, sind sind die Blasinstrumentenfunde aus dem Ach- und Lone Tal (Schwäbische Alb) im Moment der älteste Nachweis für musikalisches Handeln des homo sapiens weltweit.
Stumm im Museum liegend erzählen sie nur die halbe Geschichte. Anna Friederike Potengowski beschäftigt sich damit, ihre klanglichen Möglichkeiten, ihr ursprüngliches Tonmaterial und mögliche gestalterische Mittel und Inhalte steinzeitlicher Musik zu erforschen. Die Ergebnisse präsentiert sie im Anschluss an den Vortrag auch in einem kleinen Konzert.

Fünf Minuten in die Zukunft

Jörg Piringer

Jörg Piringer verschmilzt in seiner Poesie die digitale und die analoge Welt. Alltag und Vorstellung, Computer- und Menschensprache sind nicht mehr zu unterscheiden.

Jörg Piringer, geboren 1974. lebt in Wien. Ist Mitglied des Instituts für transakustische Forschung und des Gemüseorchesters. Arbeitet in den Lücken zwischen Sprachkunst, Musik, Performance und poetischer Software. http://joerg.piringer.net 

Musik

Moritz Simon Geist

Mad Science (Klangperformance)

Moritz Simon Geist ist ein Musikproduzent und Künstler aus Dresden. Nach seinem Maschinenbaustudium verfolgte er eine internationale Musikkarriere. Er arbeitet mit Robotern, um elektronische Musik zu kreieren. 2012 debütierte er mit dem mechanischen Trommelroboter „MR-808“ und erforscht seitdem die Klangerzeugung und Produktion elektronischer Musik mit Robotern und Mechanik. Seine Kompositionen sind von verschiedenen elektronischen Musikstilen sowie klassischer Musik beeinflusst. Geist hat mit Künstlern wie Mouse On Mars, Tyondai Braxton oder Robert Lippok zusammengearbeitet und seine Werke und Performances seit 2012 bei mehreren hundert Gelegenheiten präsentiert, darunter auf der Biennale von Venedig , dem South By Southwest Festival, der Philharmonie de Paris, der Elbphilharmonie Hamburg oder ZER01NE Südkorea.

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