Verbrechen
Verbrechen
Ein Abend voll Verbrechen – und über die Wissenschaft darüber. Mit dem Journalisten Niko Kappel erkunden wir ein verbotenes Archiv. Nelly Ritz erzählt von ihrer Recherche über einen Kriminaltelepathen und die Journalistin Sabrina Winter fragt sich, warum die Kriminologie sich besonders für die Verbrechen von armen Menschen interessiert – dabei richten die Reichen doch einen viel größeren Schaden an. Ob KI die Lösung für die Aufdeckung von Verbrechen ist, davon erzählt KI-Forscher Jan Lause. Verbrechen haben viele Gesichter. Von der Ästhetik der Akten erzählt Science Notes Art Direktorin Sandra Teschow.
Mario Schönhofer begleitet den Abend mit einem Live-Set an seinem analogen Synthesizer.
Vorträge
Kriminaltelepathie
Nelly Ritz
Im Herbst 1977 wird einer der wichtigsten Männer der deutschen Wirtschaft entführt: Hanns Martin Schleyer. Bei der Suche nach ihm setzt das BKA nicht nur auf seine Ermittlungen, sondern auch auf einen Hellseher: Gerard Croiset. Wie es dazu kommen konnte, und ob die Hinweise des Hellsehers die Suche nach Schleyer weiterbrachten, das hat Nelly Ritz für das Science Notes Magazin recherchiert.
Nelly Ritz ist Redakteurin beim Magazin Science Notes und freie Journalistin in den Bereichen Wissen & Gesellschaft. Sie hat Internationale Beziehungen und Geschichtswissenschaften studiert und später die Deutsche Journalistenschule besucht.
Das verbotene Archiv
Niko Kappel
Der Journalist Niko Kappel erzählt die unglaubliche Geschichte von dem New Yorker Leroy Ehrenreich, der über Jahrzehnte hinweg tausende von Opern mitgeschnitten hat – und so ein einzigartiges Archiv geschaffen hat. Die Sammlung wäre ein Schatz für die Forschung – wenn sie nur legal wäre!

Niko Kappel arbeitet als Journalist, er schreibt unter anderem für Die Zeit und den Stern. Außerdem ist er Teil des Podcastkollektivs Lagune 11, verantwortlich für „Seelenfänger“ oder „Stars unserer Kindheit“. Er beschäftigt sich mit Popkultur und gesellschaftlichen Abgründen.
Blutige weiße Kragen: Warum wir zu wenig auf die Verbrechen der Reichen schauen
Sabrina Winter
Die Kriminologie schaut vor allem auf die Verbrechen armer Menschen. Dabei schaden Reiche mit ihren Taten der Gesellschaft viel mehr. Doch White-collar-crimes sind in unserem Denken und in der Kriminologie unterrepräsentiert. Das hat mitunter tödliche Folgen.

Sabrina Winter arbeitet als Journalistin. Sie hat Soziologie, Politikwissenschaft und Internationale Kriminologie studiert. Ihre journalistische Ausbildung absolvierte sie an der Henri-Nannen-Schule.
Inspektor KI
Jan Lause
Von der Ästhetik der Akten
Sandra Teschow
Gibt es eine Ästhetik des Verbrechens? Wer die Cover von „True-Crime“- Formaten überfliegt, der bekommt schnell ein klares Bild: Fette Großbuchstaben bellen uns an, vorzugsweise in schwarz, weiß oder rot.
Die Aufmacher zeigen knallharte Reporter:innen in düsterem Chiaroscuro. Zu sehen sind Fingerabdrücke, Leichenumrisse und Absperrbänder, bluttriefende Messer und große Knarren, kurzum: das ganze Arsenal
unserer übersteigerten Vorstellung, was so ein echtes Verbrechen eben ausmacht. In düsteren Formen und Farben verkünden die Geschichten Tod und Verderben, versprechen Jammern und Schaudern.
Doch jedes Verbrechen erfährt eine ganz besondere ästhetische Behandlung die durch das Formular. Die In diesem Vortrag geht die Art-Direktorin des Science Notes Magazin der Ästhetik der Akten nach.

Sandra Teschow ist die Art Direktorin des Science Notes Magazins. Für ihre Arbeit wurde Sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. vom Art Directors Club.
Musik
Stromschlag
Liveset am analogen Synthesizer

Mario Schönhofer kombiniert Musik und Technik auf beeindruckende Weise. In der Performance werden zwei analoge modulare Synthesizer ohne Computer oder Samples zum Zentrum ihrer kreativen Arbeit. Dadurch können die Musiker ihre Songs neu interpretieren und mit Improvisationen und spontanen Kompositionen kombinieren.